Jörg Rosenbauer ging mit seinem Science-Fiction-Epos »Jazz auf Tegemis« als Sieger aus dem Grand Prix 2004 hervor. Die großen Erwartungen werden in seinem neuen Spiel »Absturzmomente« eingangs durch vielversprechende Prosa und eine originelle Idee erfüllt: Der Spieler erklimmt ohne Ausrüstung eine Bergwand und stürzt dabei in die Tiefe. Der freie Fall endet in einem Pakt mit einer Stimme aus dem Jenseits, sein Leben zu verschonen, wenn der Spieler eine gute Tat vollbringe und eine ihm am Herzen liegende Person vor dem Verderben rette. Um dem Tod zu entgehen, führt kein Weg an diesem Deal vorbei und der Spieler findet sich im Hauptgeschehen wieder: in einem dreistöckigen Wohnhaus jagt ein Muskelprotz eine Frau und würde sie ohne weiteres Eingreifen zu Tode prügeln. Der Spieler kann nicht direkt eingreifen, sondern muss der Frau indirekt die Flucht ermöglichen. Der Weg dahin ist mit zahlreichen teilweise sehr schwierigen Rätseln gepflastert. Die intelligente Spielidee fühlt sich großartig an, ist jedoch in der Wettbewerbsversion mit einigen Implementierungsmängeln behaftet. Sieht man darüber hinweg, gehört das Spiel mit zum Besten, was je in deutscher Sprache erschienen ist.