In Baltes Erstlingswerk Ares landet der Spieler als Teil der europäischen Marsmission Aurora im Jahre 2033 auf dem Alba Patera-Vulkan mit dem Ziel, die Marsoberfläche zu erkunden. Nach der holprigen Landung im Sandsturm beginnt die Erkundung mit der Entdeckung einer Höhle, die an ein altägyptisches Kammernlabyrinth erinnert. Diese offensichtlich von intelligenten Wesen geschaffenen Räumlichkeiten enthalten alles, was man für eine klassische Cave-crawl-Geschichte im Setting altägyptischer Pyramiden benötigt und führen den Spieler zur Entdeckung eines dunklen Geheimnisses der menschlichen Zivilisation. Wo es kein Weiterkommen gibt, hilft das Hinweissystem dezent weiter ohne allzu viel zu verraten.
Michael Baltes Spiel mit mehreren Ausgängen ist zu keiner Zeit langweilig und verrät an vielen Stellen seine Liebe zu Infocom-Spielen wie Steve Meretzkys »Planetfall« (1983), dem eine kleine Hommage in Form des Sicherheitsgewebes im Shuttle gewidmet ist. Viele der Rätsel stellen hohe Anforderungen an die Implementierung, die Baltes souverän gemeistert hat. Die Anlage der Hauptgeschichte als klassische Cave-crawl-Story mit aberwitzigen Fallenkonstruktionen ist Geschmackssache, das schmälert jedoch nicht den Gesamteindruck als profundes Textadventure, das zu den handwerklich besten deutschsprachigen überhaupt zählen dürfte.